Sari Schorr am 26.03.2019 im Museumskeller in Erfurt 

 

Vor zwei Jahren sagt mir der Name Sari Schorr gar nichts, und irgendwann tauchte dann in einer Blueszeitschrift ein Artikel auf. Sari - eine neue Powerfrau und ein aufsteigender Bluesrockstar am Musikerhimmel. Erste Auftritte in Europa waren geplant. Sari Schorr ist ziemlich neu im Geschäft und versucht mittlerweile, sich einen Namen in Deutschland und Europa zu machen. Erste Titel von ihr habe ich gehört und auch Berichte gelesen. In Deutschland besuchte sie jedoch in den letzten zwei Jahren bevorzugt den Westen und gab dort Konzerte. Udestedt war im November 2018 eine Ausnahme. Ich war natürlich erfreut, als ich dann von einem geplanten Termin im März dieses Jahres in Erfurt las.

 

Also ging es mal dienstags nach Thüringen in den kleinen gemütlichen Museumskeller, eine schöne intime Location mit gutem Programm. Sari Schorr muss sicher noch bekannter werden. Die Hütte war zwar gut besucht, aber nicht ganz voll.

 

Kurz nach 20 Uhr ging es sofort rockig los. Die Band betrat die Bühne und hatte mit „The New Revolution" den perfekten Einstieg. Harter, kerniger Rock und der beste Song des aktuellen Albums ist für mich „Never Say Never“. Obwohl Sari kein Instrument spielte und nur mit ihrer Stimme glänzte, zeigte sie als Frontfrau große Präsenz. Mit ganz viel Leidenschaft und ihrer wilden, dunklen Mähne führte sie durch den Abend. Sari strotzte nur so vor Energie und war ständig in Bewegung, dazu ihre überaus positive Ausstrahlung. Die markante, rauchige Stimme verlieh so manchem Song einen besonderen Touch. Leider war dann ihre eigentlich starke Stimme bei zwei, drei Titeln etwas leiser geworden, was ich sehr schade fand. Vielleicht lag das an der Technik? Umso intensiver hörte man dadurch die Begleitband, die auch einen guten Job machte. Besonders Ash Wilson an der         E-Gitarre spielte einen heißen Sound und trieb seine Kollegen mächtig an. Das verzückte selbst die Frontfrau. Auch die anderen Musiker mit Stevie Watts an der Hammond Orgel, Matt Beable (Bass) und Roy Martin (Drums) machten ihren Job gut. Eine Hammond Orgel beim Bluesrock ist immer wieder was Feines. Ich habe die Töne sehr genossen. Die New Yorkerin, Sari Schorr, kam sehr professionell rüber und machte eine tolle Show. Ihre Haare flogen, der Körper tanzte, die Augen verführten, und sie suchte bewusst den Kontakt zum Publikum.

 

Bluesrock der modernen Art, so kann man das Konzert mit wenigen Worten beschreiben. Trotz ihrer eher kurzen Bühnenerfahrung kam sie schon wie ein alter Hase rüber. Auch wenn das Konzert keine Überlänge hatte (90 Min.), war es für mich ein wirklich schöner Abend im Erfurter Kellergewölbe.

 

Ich denke, Sari Schorr bereichert die Musik-Szene und hat so mancher Kollegin bereits viel voraus. Das Dana Fuchs Niveau hat sie längst erreicht und ihr Repertoire ist beachtlich. Ich kann Bluesrockfans nur empfehlen, sie selbst mal zu erleben und das ist wörtlich gemeint. Diese charismatische Sängerin ist live eine Bank..., allein schon wegen ihrer wilden Show. Die weibliche Steven Tyler. Punkt.