03.01.2014 - Engerling Bluesband im Malzhaus Plauen

Alle Jahre wieder tritt die Berliner Bluesbandlegende "Engerling" am ersten WE des neuen Jahres im Gewölbekeller des Malzhauses Plauen auf. Die Fans kommen in Scharen und genießen das fast 3-stündige Konzert der Mannen um Boddi Bodag.

Neben vielen eigenen Kompositionen und den Klassikern "MamaWilson" oder dem "Herbstlied" waren auch Coverversionen von den Stones, The Doors oder Dylan zu hören - wieder mal ein gelungener Konzertauftakt nach Maß für alte Bluesfans im Vogtland.

Boddi Bodag / Engerling im Malzhaus 03.01.2014
Boddi Bodag / Engerling im Malzhaus 03.01.2014

10.01.2014 - Rocknacht mit "Uli Jon Roth - Footsteps - Shawue"

3 Bands spielen und rocken im Liveclub TanteJu Dresden an diesem Freitagabend

Es ging wieder mal in den Liveclub „Tante Ju“ in Dresden, wo Gunther Rehlig immer ein gutes Programm für die Musikfans der mittleren Generationen bereithält. Der Club ist bekannt für sehr guten Sound und eine große ansprechende Bühne.

Ich komme gern hier her, auch wenn die selbsternannte Kulturhauptstadt Dresden für mich persönlich nicht das Mekka der Blues -und Rockmusik in Sachsen ist.

An diesem Freitag war ein Rockabend mit 3 Bands angekündigt, die alle ihren eigenen Stil haben und dennoch irgendwie musikalisch zusammenpassen, sich sich mit Abwechslung ergänzen. Etwa 200 Besucher zwischen 20 und 70 erlebten einen qualitativ sehr guten Liveauftritt.

Den Anfang machte "Shawue"  - die Band aus der Lausitz mit Lutz Neumann als Frontmann.

Die Musiker brachten mit ihrer lockeren symphatischen Art sofort Stimmung in den Saal. Ihre Richtung kann man als modernen deutschen Folk mit traditionellen Elementen bezeichnen. Ich mag diese Band und ihre Lieder sehr und ihre Spielfreude ist bewundernswert.

2009 konnte ich sie schon einmal mit Uli Jon Roth in der "Tante Ju" erleben und ich erinnere mich noch gern an damals. Natürlich fehlte ihr bekanntester Song „Scheißkerl“ auch diesmal nicht; auch Dylan wurde auf deutsch interpretiert. Die Texte und der melodiöse Folk gepaart mit Spiellust sind ihr Markenzeichen - ich kann sie nur empfehlen.

Danach wurde es rockiger und bluesiger. Die noch junge Band "Footsteps" aus Torgau brachte den Bluesrock aus den Siebzigern in den Saal. Mittlerweile hat sich dies Band auch außerhalb von Sachsen einen Namen gemacht. Ihr unermüdliches Touren und satter Rock sind für mich ihr Kennzeichen. Die Drei aus dem Norden von Sachsen verstehen es den kernigen Gitarrenblues ans Publikum zu bringen und ihre Fangemeinde steigt von Jahr zu Jahr. Ich persönlich habe sie schon vielmals erleben können, z.B als Support von Größen wie The Brew, Eric Sardinas, Molly Hatchet oder Randy Hansen. Es ist eine Band, die ihr Handwerk mittlerweile immer besser versteht und die Fans des klassischen Bluesrock generationsübergrefend begeistert - gut, dass es solche jungen Bands mit Zukunft noch gibt.

 Zu später Stunde gab’s dann den Auftritt und gleichzeitig den Höhepunkt des Abends, Uli Jon Roth spielte mit seiner neuen Band, und die Fans drängten sich mehr am Bühnenrand. Mittlerweile hat der ehemalige "Scorpions" - Gitarrist eine junge hungrige Band um sich gescharrt. Er blieb blieb jedoch seinem ganz eigenen Stil treu - nverwechselbar ist sein Auftreten und sein Sound. Der Musiker, der vielmals bei Gastauftritten von bekannten und auch weniger bekannten Bands mitwirkt , setzt immer wieder seinen eigenen Stempel bei den Auftritten auf.

Nach anfänglichem Feinschliff des Sounds wurde es ein starkes Konzert der Band. Auch der Gastauftritt von Lutz Neumann (Shawue) bei einem Song sorgte dafür. Die Auswahl von Titeln war ein Querschnitt seines Schaffen, und immer wieder konnte man seine Handschrift  erkennen. Ich bezeichne mal seine Musik als melodiösen Hardrock mit klassischen Elementen und mystischen gefühlvollen Gitarrenpassagen. Jeder Titel ist ein kleines Kunstwerk, wenn er es auf seiner Gitarre vorträgt und zelebriert.

Mir persönlich hat der Auftritt sehr gut gefallen. Uli Jon Roth sang einige Titel selbst und überließ auch manchmal die Führung der Band. Mit mehreren Zugaben wurde das Publikum an diesem Abend belohnt. Für Freunde der E-Gitarre war es ein Genuss und ich muss ehrlich sagen, ich habe selten so ein lautes, aber klares Konzert in der Tante Ju gehört.

Nach 4 Stunden feinster Liveacts mit 3 guten, eigenständigen Bands und unterschiedlicher musikalischer Ausrichtung war dann Schluss.

Zufrieden ging’s es um 1Uhr zurück ins Erzgebirge.   

Uli Jon Roth
Uli Jon Roth

01.02.2014 - "Wishbone Ash" in der Linde zu Affalter

Die legendären Rockmusiker mit ihren melodiösen langen Songs im Erzgebirge

Andy Powell und Muddy Manninen rocken in der Linde
Andy Powell und Muddy Manninen rocken in der Linde

Wie jedes Jahr im Februar gastieren die Musiker von "Wishbone Ash" beim Axel in der "Linde".

Jedes Jahr haben sie auch eine passende Vorband dabei und spielen ein gutes Konzert.

Dies mal kamen wieder 500 Fans und der Laden war sehr gut gefüllt.

Am Anfang heizte die "Cliff Stevens Band" ein. Die 3 Mann Bluesrock-Band spielte herzerfrischend und solide.

Der Hauptact waren natürlich die 4 Mannen um Frontmann Andy Powell, die mit ihrem eingängigen Rocksound mit balladenhaften Gitarrenriffs und langen Passagen Geschichte geschrieben haben.

Die Zuhörer zwischen 25 und 65 Jahren genossen den Abend und wurden wieder einmal nicht enttäuscht. Dazu kommen die Vier noch symphatisch und offen rüber. Klasse Abend.

08.02.2014 - "Heinz Rudolf Kunze" im Alten Schlachthof DD

Kunze + Verstärkung auf ihrer aktuellen CD-Tour "Stein von Herzen" in Dresden

Heinz Rudolf Kunze in Dresden

Das war für mich ein besonderer Tag. Ich wollte Heinz Rudolf Kunze einfach mal wieder in Sachsen live erleben. Zu lang schon war sein letztes Live-Konzert seit 2010 her.

Er hat mich in meinem Leben mit seiner Musik fast 30 Jahre lang begleitet und irgendwie ist er für mich der Alte geblieben. Die Liebe zu seiner Musik ist mir nie abhanden gekommen. Für mich persönlich bleibt Kunze der Liedermacher und Poet mit ganz viel Melodie und guten Texten, die zum Nachdenken in viele Richtungen anregen. 

Als er mit „Lola“, „Dein ist mein ganz Herz“ oder „Dies ist Klaus“  erste Erfolge feierte, ging ich noch zur Schule, und die ZDF Hitparade flimmerte damals im Westfernsehen.

An diesem milden Samstag ging’s also nach Dresden in die Konzerthalle „Alter Schlachthof“, wo sich schätzungsweise an die 2000 Fans einfanden, um dem Rockpoeten, den ich manchmal einfach Lehrer nenne, zu lauschen.

Die Konzerthalle war vollständig gefüllt und wirklich Platz gab es nur wenig - das Publikum breit gefächert. Die mittlere Generation so um die 50 war zwar in der Überzahl, aber auch jüngere Leute kann Kunze 2014 noch überzeugen.

Pünktlich ging es natürlich los. Die Fans begrüßten Heinz Rudolf Kunze und Band mit viel Beifall und es wurde ein Konzertabend, bei dem nicht die Show im Vordergrund steht, sondern Texte mit Gefühl, die zum Nachdenken anregen  wie auch sanfte, perfekte Klänge aus den Instrumenten der Band. Kunzes Begleitband als Verstärkung zwar unspektakulär, aber handwerklich ein sichere Bank für den Konzertabend - wie auch die Lichtshow sehr angepasst - nicht zu krass und hart, sondern weich und farbenfroh.

Das Konzert begann mit vielen neuen Stücken aus seiner aktuellen CD „Stein von Herzen“.

Obwohl ich noch nicht alle Songs kenne, waren es für mich echte „Kunze“- Songs, die man sofort erkennt und schnell lieben lernt. Und das ist meinem Empfinden nach auch typisch für Liedermacher und Schriftsteller. Man  muss Lieder nicht mehrmals hören, um sie einfach zu mögen und wieder zuerkennen. Für mich bedeutet ein Kunze -Song: Viel Melodie, deutsche, zeitlose Texte mit Anregung zum Nachdenken in allen Richtungen und der kleine Seitenhieb auf die deutsche und moderne Gesellschaft.

So gab es im ersten Teil des Konzerts zwischen den Liedern Texte von Kunze, die auf  kritische, aber auch lustige Weise unser Leben widerspiegeln und zugleich kleine Nadelstiche auf die Mächtigen dieser Welt verteilen. Da wurde dann auch mal etwas lauter im Publikum gelacht.

Ja, der studierte Dozent Kunze kann es und sollte es nicht lassen, bei seinen Konzerten einige  nachdenkliche Worte auszusprechen. Man ist förmlich gezwungen ihm ganz genau zuzuhören, aber das Dresdner Publikum tat es an diesen Abend sehr gern. Die Fans waren voll  dabei. Minikameras und Handy wurden eher selten hochgehalten; dafür war das Ohr ganz offen.

Heinz Rudolf Kunze - ganz typisch mit Brille und Schal - machte die Bühne zu seinen Zuhause und präsentierte die Lieder mit viel Energie und Konzentration. Er spielte dabei auf seinem Klavier oder entlockte der E-Gitarre die Töne. Mit zunehmender Spiellaune und Dauer des Konzertes mischten sich unter die Song´s  auch Klassiker aus früheren Zeiten. Die  Auswahl an Ohrwürmern ist mittlerweile so groß, dass er nur einen Teil davon in sein Programm einfügte. „Wenn du sie siehst", „ Dein ist mein ganzes Herz“ oder „Finden sie Mabel“ sind nur einige Beispiele.

Interessant war auch, dass er diese vom Radio bekannten Songs anders als gewohnt interpretierte und ihnen somit einen eigenen Konzertschliff  gab. Das Publikum nahm es an und sang auch gern Textpassagen mit. Natürlich wurde auch die Band vorgestellt und der Meister überließ seinen Mannen einen eigenen Song.

Auch die aktuelle Single „Hallo Himmel“ durfte an diesen Abend natürlich nicht fehlen.

Zum Schmunzeln wurde es, als der Meister seinen Zuhörern eine Episode mit dem Song „Balkonfrühstück“ preisgab und ja… leider ging der Konzertabend dann auch schon langsam dem Ende entgegen.

Das Publikum forderte Heinz Rudolf Kunze und Verstärkung zum Weitermachen auf und der Rockmusiker konnte nicht anders, als zum Finale auszuholen. Immer mehr Hände gingen nach oben. Man spürte die Zufriedenheit im Saal, im Publikum und auf der Bühne.

Ich möchte hier nicht auf jeden Song eingehen, denn die Stücke sind so vielseitig und anspruchsvoll. Sie lenken den Zuhörer irgendwie. Jeder wird ein wenig anders denken, aber das ist sicher gewollt und somit hat der Meister sein Ziel erreicht.

Es wurde ein guter Konzertabend. Zu loben ist auch der gute Sound - egal wo man stand. Nach 2 Stunden+20 Min. war das Konzert dann zu Ende und ich sehr zufrieden. Ich denke, Kunze hat einen festen Platz neben Maffay, Grönemeyer und  Lindenberg .

Und seine Stärke ist die Beständigkeit. Erwähnen möchte ich noch, dass sich Kunze nie zu schade ist sein Können mit anderen Künstlern auf der Bühne zu teilen. Projekte mit Purple Schulz, Julia Neigel, Tobias Künzel und Pe Werner zum Beispiel zeugen davon.

Also ich kann dieses Konzert nur weiterempfehlen und hoffe sehr, dass der Name "Heinz Rudolf Kunze" noch lange in Deutschland eine Rolle in Deutschland spielt und weitere gute, neue Songs dazukommen.

28.02.2014 : 10Jahre Liveclub "Tante Ju" Dresden mit Bluesrock

Hundred Seventy Split aus England + Jimi Barbiani Band aus Italien spielen in der "Ju"

Leo Lyons & Joe Gooch sind " Hundred Seventy Split "
Leo Lyons & Joe Gooch sind " Hundred Seventy Split "

Zum zehnjährigen Bestehen des Liveclubs "Tante JU" in Dresden kamen die Bluesrocker von "Hundred Seventy Split" und die Italiener um Jimi Barbiani und seine Musiker. Beide Bands überzeugten mit Spiellaune und astreinen Sound´s vor 200 Zuhörern. Mein Dank gilt hierbei auch Gunther Rehlig nebst Crew. Er führt seinen wunderschönen Livemusikclub seit 10 Jahren und hat mittlerweile eine der besten Bühnen in Sachsen.

Jini Barbiani
Jini Barbiani

05.04.2014 : John Mayall, der große weiße Blueser in der Linde

Der symphatische Brite gastiert anlässlich seiner "80Jahre Tour" in Affalter / Erzgeb.

John Mayall beim Konzert in Affalter (April 2014)
John Mayall beim Konzert in Affalter (April 2014)

John Mayall, für mich einer besten und symphatischten Blueser gastierte in der "Linde" in Affalter. Diese Location ist für den Bluesvater aus England genau gemacht. Der Brite ist mittlerweile 80Jahre alt geworden, aber er strotzt vor Energie und lebt den Blues noch immer voll aus. Und wie bescheiden er wirkt, fast schüchtern und unsicher neben der Bühne, doch dann im Rampenlicht lebt er seine Liebe zur Musik aus. In die rappenvolle "Linde" waren viele ältere Bluesfreunde gekommen, die den Abend bei exzellenter Musik und Bier genossen haben. De Meister signierte vor und nach dem Konzert für seine Fans Platten, Erinnerungen und CDs.

Auf der Bühne wurde er von einer soliden, gut eingespielten Crew unterstützt, die aus Jay Davenport (Drums), Greg Rzab (Bass) und Rocky Athas (Gitarre) bestand; dazu Jon Mayall am Piano, dem Keybord, der Harp oder Gitarre. Es war mal wieder ein wunderschöner Konzertabend mit begeistertem, fachkundigem Publikum und stand dem Konzert im November 2012 in nichts nach. Wollen wir hoffen, dass der weiße Blueser noch lange durchhält und uns erhalten bleibt.

Konzertbericht von Michael Zwarg / Freie Presse - Chemnitz 07.04.2014
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26.04.2014 : Slide-Südstaatenblues mit "Delta Moon" aus USA

In der "Linde" Affalter gastierten die 4 Musiker mit ihrem unverwechselbaren Sound

"Delta Moon" - die vier Musiker aus dem Süden der USA - kannte ich bereit von einem Konzert, aber in Affalter war die Band an diesem Frühlingsabend noch zielstrebiger, groovender und mit großer Spielfreude unterwegs. Sollte es vielleicht an der gemütlichen Atmosphäre und dem fachkundigen Publikum gelegen haben?

Jedenfalls fanden sich etwa 280 Freunde der Swamp, Roots und Südstaatenbluesmusik ein, um die Mannen Tom Gray (guitars, lead vocals), Mark Johnson (guitars, background vocals),  Franher Joseph (bass, background vocals) und Darren Stanley (drums) zu erleben.

In zwei  Musikblöcken wurde feinster Slide Sound geboten und dazu die rauchig, tieffrequenzig, erfahrene Stimme von Frontman Tom Gray. Das Reportoare war geptägt von einem roten Faden - ohne Experimente - dafür mit 100% feinstem Klang. Das Zusammenspiel der Vier war richtig gut, und die Zuhörer gingen bei jedem Song mehr und mehr mit.

Es war mal wieder ein sehr gelungener Konzertabend in der urigen Dorfkonzertloction „ Linde"

09.05.2014: "Kenny Wayne Shepherd" in der "TanteJu" Dresden

Der junge und schon gestandene Bluesrocker aus Amerika mit Band in DD vor 200 Fans

28.06.2014 : "KARAT" Die Ostband aus Berlin beim Open Air

Die 5 Musiker auf der Naturbühne in Bad Elster spielen ihre Hits nonstop im 39.Jahr

Bernd Römer + Claudius Dreilich rocken im Vogtland
Bernd Römer + Claudius Dreilich rocken im Vogtland

Seit langem hatten wir uns vorgenommen mal wieder das Naturtheater in Bad Elster zu besuchen.

Dies bot sich letzten Samstag bei einem Auftritt der legendären Band KARAT an, die seit über 30 Jahren im Osten des Landes die Musikgeschichte wesentlich mitgeprägt hat.

Auch wenn es in den letzten Jahren mit ihren neuen Songs ruhiger um die Rockgruppe geworden ist, muss man sagen, live sind die Jungs immer noch ein Erlebnis. Claudius Dreilich wächst mehr und mehr in eine Führungsrolle der Band hinein.

Mein letztes Konzert liegt ja auch schon über zwei Jahre zurück und ich erinnere mich noch gern an die vielen Konzerte von früher.

Diese Abende waren für mich immer etwas Besonderes. Sie hatten eine gewisse beständige Qualität, die heutzutage leider nicht mehr all zu oft anzutreffen ist. An solchen Tagen denkt man auch an frühere Zeiten zurück, wo noch Herbert Dreilich mit seinen Mannen mehrmals im Tivoli / Freiberg gastierte und ältere Freunde von den ersten Auftritten dieser Band in den Siebzigern z.B. im „Brander Hof“ in Brand-Erbisdorf berichteten. So mancher lustige Schwank wurde da erzählt.

Mittlerweile sind einige Jahre vergangen und beim Blick ins Publikum kann man sehen, dass die Zeit nicht still gestanden ist. KARAT feiert im nächsten Jahr das Jubiläum zum 40. Geburtstag und auch die Fans, die das Open Air in Bad Elster miterlebten, waren zum größten Teil schon über 45 Jahre.

An diesem milden, aber wechselhaften Frühsommertag ging es also ins Vogtländische Bad Elster zur Naturbühne, die wunderschön im Wald gelegen ist. Bei einem gemütlichen Bierchen und Essen im Biergarten, in der Nähe der Bühne, fing es jedoch vorher leider an zu regnen, doch pünktlich zu Konzertbeginn hatte Petrus ein Einsehen und es blieb während der Veranstaltung trocken.

Etwa 700 Fans hatten sich eingefunden, um alte Hits und auch neue, unbekannte Titel zu hören. Ich nehme es mal vorweg, die Besucher wurden nicht enttäuscht. Ein klasse Sound war zu hören. Die Musiker, unterstützt von perfekter Technik, präsentierten in der Arena einen Hörgenuss vom Feinsten, den ich bereits im Vorjahr bei Ray Wilson sehr geschätzt habe.

Pünktlich um 20 Uhr stieg dann leichter Nebel auf, und die Band erschien unter Applaus des Publikums. Die Urgesteine Bernd Römer und Michael Schwandt, die etwas neueren Mitglieder Martin Becker und Christian Liebig sowie Claudius Dreilich erschienen auf der Bühne und legten mit dem Song „Steh auf“ los -  ein Titel, der nicht so bekannt ist und das Publikum lauschte mehr als Emotionen zu zeigen. Bereits nach dem 3.Song waren die Zuhörer aufgetaut und es wurde mitgeklatscht, mitgesungen und die Band voll unterstützt.

Der Klassiker „Jede Stunde“ war nämlich zu hören. Die 5 Musiker hatten sichtlich ihre Freude am Konzert und zelebrierten ein energiegeladenes Konzert, das jeder auf seine Art: Claudius Dreilich , der live immer besser singt und schnell den Kontakt zum Publikum auf unkomplizierte Weise sucht, oder Bernd Römer, ein rockiger Typ, der über die Bühne springt oder sanfteTöne aus seiner Gitarre lockt, Christian Liebig, der Arbeiter am Bass, Martin Becker, der dem Keyboard melodiöse Töne entlockt und mit der Harp voll aus sich herausgeht, nicht zuletzt Michael Schwandt, der seit Ewigkeiten an den Drums wirbelt.

Für mich war dieses Konzert ein reines Hitmedley in Maxiversion. Es gab es keine Schwächen - auch nicht wie bei manch anderen Bands, die nur wenige Hits hatten. Hier war der Musikabend aus einem Guss.

Eigentlich hatte von den bekannten Titeln nur noch der Song „Hab den Mond mit der Hand berührt“ gefehlt.

Claudius suchte immer wieder den nahen Kontakt zu den Fans und tauchte sehr zur Freude der Anwesenden in den Publikumsreihen auf.

Mit der ruhigen Akustik-Version von „Blumen aus Eis“  wurde es dann nachdenklicher und emotionaler. Wir erinnerten uns alle und sicherlich gerne an den verstorbenen Herbert Dreilich.

Der Übergang zum Song „Mich zwingt keiner auf die Knie“ war

da und es wurde ruhig …

Meine persönlichen Favoriten sind „Albatros“ und „ König der Welt“. Besonders beim legendären Werk „Albatros“ war ich positiv überrascht, weil es hier live noch viel besser gespielt wurde als vor 2 Jahren bei meinem letzten Konzertbesuch in Erfurt.

Ich muss sicherlich nicht erwähnen, dass dieser Abend natürlich auch mit den Klassikern „Schwanenkönig“ „Gewitterregen“ oder „Der blaue Planet“ gespickt war. Man konnte spüren, wie das Publikum immer mehr in Erinnerungen schwelgte und den Abend genoß.

Auch für mich ist so ein Konzertbesuch eine Zeitreise in vergangene Tage mit schönen Erlebnissen, die man mit den Songs verbindet. Man hat die Hoffnung, dass es nicht das letzte Konzert war.

Kleine Episoden am Rande, wie z.B. der leichte Sturz von Claudius beim Sprinten zu den Drums oder die kurze Info zum aktuellen Spielstand bei der Fußball WM und nicht zuletzt zu den Vorhaben der Band im Jubiläumsjahr 2015 rundeten den gelungenen Rockabend ab. Natürlich durfte fast zum Ende des Konzertes  der Klassiker „Über Sieben Brücken“ nicht fehlen, wo viele Fans mitsangen und Claudius sich wieder unter die Fans begab, um sie zu animieren. Die ließen sich natürlich nicht lange bitten.

Am wolkenverhangenen Abendhimmel wurde es immer dunkler. Auch die Scheinwerfer auf der Bühne erloschen, als die Band nach 3 Zugaben gegen 21.45 Uhr unter großem Beifall die Bühne verließ und ein schöner Konzertabend ohne Pause zu Ende ging. Ich hätte mir gern noch mehr Karate-Songs gewünscht.

Im Anschluss stellten sich die Bandmitglieder noch ihren treuen Fans zur Verfügung. Es wurde fotografiert, Autogramme signiert oder einfach nur Gedanken miteinander ausgetauscht.

Die Bühnenarbeiter gingen an ihre Arbeit und ein wenig Wehmut machte sich breit…

Ein Konzertabend mit herzerfrischenden, emotionalen Songs, sehr sauberem Sound, vielen schönen Ohrwürmern und wachgerüttelten Erinnerungen war leider zu Ende.

Ich kann ein Konzert mit den 5 Musikern von KARAT sehr empfehlen und hoffe sie im Jubiläumsjahr mit der selben Spielfreude wie im Kurort Bad Elster wieder zu sehen.